Bürger für Bürger Umweltinitiative
Nur wer informiert ist, kann mitentscheiden: Die Biesenberger-Stiftung unterstützt eine Programmreihe der „Bürger für Bürger“.
Gute Ideen halten eine Stadt lebendig und können der Anstoß für eine große Veränderung sein. Das erhoffen sich auch die „Bürger für Bürger“ mit ihrer Informationsreihe zum Thema Klimawandel. Unter dem Motto „Unser Leben – Unser Klima – Unsere Umwelt – Unsere Zukunft“ wollten sie mit zwölf kostenlosen Informationsveranstaltungen und Exkursionen aufklären und aufzeigen, welche Möglichkeiten es gibt, lokal und regional daran mitzuarbeiten, die Umwelt zu bewahren und das Tempo des Klimawandels zu beschränken.
So viel Engagement und Ideenreichtum hat die Marion und Otto Biesenberger-Stiftung mit einer Zuwendung im Rahmen ihres Förderprogramms „Ideen. Fördern. Gestalten“ mit 10 000 Euro belohnt.
Zwar hat die Corona-Pandemie dafür gesorgt, dass 30 Prozent der Veranstaltungen nicht umgesetzt werden konnten. Bei den Terminen, die zustande gekommen sind, gab es jedoch im Schnitt stets 35 Teilnehmer. „Das beweist, dass die Idee, ein solches Umweltprogramm anzubieten, ins Schwarze getroffen hat“, meint Robert Häring, der Vorsitzende der „Bürger für Bürger“.
Im Januar machte sich die Gruppe zum Klärwerk in Aistaig auf und erfuhren dort alles über Klärung und Entsorgung des Wassers. Eine Kernaussage der Exkursion: Wer der Umwelt etwas Gutes tun möchte, der sollte auf Feucht-Reinigungstücher verzichten, denn diese bereiten in der Kläranlage Probleme, wie der Klärwerksleiter Oliver Blöchle unterstrichen hatte.
Zwei Wochen später ging es nach Böblingen, um sich die Müllverbrennungsanlage anzusehen, gefolgt von einem Gespräch mit dem Klimaschutzbeauftragten der Stadt Oberndorf im Mehrgenerationenhaus im Februar. Auch dem Wasserwerk Mühleberg wurde ein Besuch abgestattet.
Im März ging es dann um Biolandwirtschaft und den Wald. Auf dem Biohof Sauter in Epfendorf erfuhren die Teilnehmer alles über Ackerbau und die Färsenaufzucht in einem modernen, für die Tiere komfortablen Stall mit Lauf- und Liegebereich. Sichtbar am stärksten ausgewirkt hat sich der Klimawandel im Forst, wie bei einem Ausflug zur Wisochhütte im März deutlich wurde. Förster Simon Köninger machte klar, wie sehr der Wald unter der Trockenheit und in weiterer Konsequenz dem Borkenkäfer zu leiden hat. Wie grün Oberndorf ist, zeigte im Mai eine Wanderung mit dem Albverein rund um die Stadt. Und den Nutzen der Bienen als kleine Wunder der Natur verdeutlichten die Imker am Lehrbienenstand.
Ausfallen mussten für die „Bürger für Bürger“ ein Gespräch mit dem Klimaschutzbeauftragten des Landkreises Rottweil, eine Ausfahrt nach Schopfloch, um sich bei der ENBW über grünen Strom zu informieren, und eine Veranstaltung, bei der demonstriert werden sollte, wie man Energie sparen kann. Dennoch wurde das Wissen der Teilnehmer deutlich erweitert und somit die Chance geschaffen, mit einem kleinen individuellen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel helfen.